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Fake bei Bundestagswahl?

Nicht überraschend, aber dennoch besorgniserregend: Die Gefahr von Cyberangriffen und gezielten Falschmeldungen zur Bundestagswahl sei hoch, bestätigt Bundeswahlleiter Georg Thiel. Ein „Schauplatz“ seien die Social Media. Zum Beispiel sei denkbar, „dass am Wahltag behauptet wird, die Wahllokale würden ausnahmsweise schon um 15 Uhr schließen“. Dies könnte Wähler*innen von der Stimmabgabe abhalten und somit das Ergebnis verzerren. Thiel sieht die deutschen Behörden gut vorbereitet und hat verschiedene Szenarien für angemessene Reaktionen modelliert. Aber ob das ausreicht?

Sich die Risiken zu vergegenwärtigen und Reaktionsmodelle/ Notfallpläne zu entwickeln sind absolut richtige und wichtige Schritte. Darüber hinaus ist aber aus meiner Sicht unabdingbar, dass jede*r Einzelne selbst mitdenkt. Ähnlich wie bei Phishing-Angriffen/ Social Engineering im Wirtschaftsbereich haben diejenigen, die die Angriffe fahren oder Falschmeldungen verbreiten, sich sorgfältig vorbereitet und nutzen geschickt psychologische Tricks. Die Leser / die Opfer dagegen werden überrumpelt und müssen oft unter Zeitdruck entscheiden, ob sie dieses Szenario für glaubhaft halten oder nicht. Positive Instinkte wie die Empörung über Ungerechtigkeit oder unangemessenes Verhalten, das z.B. Politiker*innen bis Rettungskräften unterstellt wird, soll gezielt bestimmte Reaktionen hervorrufen. Und führte so z.B. dazu, dass Katastrophenhelfer im Flutgebiet mit Steinen beworfen wurden.

Dass diese gezielt gesteuerten Eskalationen nicht so einfach Erfolg haben, liegt an uns allen – nicht glauben, was im ersten Moment schon stutzig macht, mit seriösen Quellen gegenchecken und Falschmeldungen aktiv entgegentreten. Allein der Umstand, dass diese nicht geliked, geteilt oder weitergeleitet werden, kann hier schon viel helfen.

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